Der erleuchtende Weg zur Ustermer Weihnachtsbeleuchtung 2024
Ustermer Weihnachtsbeleuchtung: Silvio Foiera, Vorstandsmitglied von HERZKERN und Projektverantwortlicher im Interview
Nach zwei Jahren Dunkelheit wird Uster dieses Jahr endlich wieder in weihnachtlichem Glanz erstrahlen. Dank der Initiative von HERZKERN und in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtrat von Uster wie den Partnern kehrt die geliebte Weihnachtsbeleuchtung zurück – und zwar in neuem, energieeffizientem Glanz. Anstatt die vertrauten Weihnachtskugeln durch eine kostspielige Neuanschaffung zu ersetzen, hat man sich entschlossen, diese zu ertüchtigen und so die Tradition zu bewahren.
Silvio Foiera, Vorstandsmitglied von HERZKERN und Projektverantwortlicher für die Renovation der Beleuchtung, gibt Einblick in die Details des Projekts: Welche Massnahmen notwendig waren, wie die neue Beleuchtung energieeffizient gestaltet wird und welche Partner zur Realisierung beigetragen haben. Zudem erfahren Sie mehr über die Herausforderungen und Innovationen, die Uster in diesem Jahr zu einem ganz besonderen weihnachtlichen Erlebnis machen.
Was gibt es allgemein zur Weihnachtsbeleuchtung von Uster zu erzählen?
Die Weihnachtsbeleuchtung von Uster hat bereits eine lange Tradition. Zum ersten Mal erstrahlte sie im Jahr 2007 und brachte mit ihren 27 leuchtenden Kugeln einen besonderen Zauber in die Stadt. Diese Kugeln stellten sechs verschiedene Sternbilder dar, die auf Kupfertafeln am Boden erklärt wurden – ein detailreiches, himmlisches Schauspiel, das den Ustermern und Besuchern Jahr für Jahr Freude bereitete.
Doch wie so vieles verändert sich auch die Weihnachtsbeleuchtung mit der Zeit. In diesem Jahr, nach umfassender Renovation, muss teils auf die Darstellung der Sternbilder verzichtet werden. Anstelle dessen setzt die Beleuchtung auf eine schlichtere, aber nicht minder stimmungsvolle Wirkung. Die bestehenden Kugeln wurden sorgfältig umgerüstet, um weiterhin zu leuchten, aber in einem modernen, energieeffizienten Glanz zu erstrahlen. Diese Mischung aus Tradition und Fortschritt sorgt dafür, dass Uster auch in Zukunft in festlichem Licht erstrahlt und die Weihnachtszeit auf ganz besondere Weise eingeläutet wird.
Warum war es nötig, die alte Weihnachtsbeleuchtung zu renovieren? Was waren die Hauptgründe dafür?
Nach 17 Jahren treuem Dienst war die Ustermer Weihnachtsbeleuchtung spürbar in die Jahre gekommen. Technische Mängel machten sich bemerkbar, und einige der Kugeln waren schlicht nicht mehr funktionsfähig. Insbesondere die grossen 2m Kugeln waren nicht nur unhandlich und mühsam zu montieren, sondern auch in sich nicht formstabil, so dass sie sich verzogen. Diese Abnutzung war nicht nur ein optisches Problem, sondern machte die Renovation unvermeidlich.
Doch nicht nur der Zustand der Beleuchtung war ein Grund für die Erneuerung. Ein wichtiger Faktor war die Umwelt: Die alten Leuchtmittel wurden mit Quecksilberdampf betrieben – eine Technologie, die seit April 2024 aus Umweltschutzgründen nicht mehr zugelassen ist. Uster stand vor der Entscheidung: Eine teure Neuanschaffung oder eine umfassende Renovation? Letztlich entschied man sich für die wirtschaftlich und nachhaltig sinnvollere Variante. Die Sanierung der bestehenden Beleuchtung kostete nur einen Bruchteil – gerade einmal ein Zehntel des ursprünglichen Anschaffungspreises. Eine komplett neue Beleuchtung hätte zwischen einer halben Million und einer Million Franken verschlungen.
Nicht zuletzt war auch die Lichtqualität der alten Beleuchtung ein oft kritisierter Punkt. Viele Ustermer fanden das Licht zu kühl und ungemütlich. Mit den neuen LED-Leuchtmitteln kann diesem Kritikpunkt Rechnung getragen werden: Sie strahlen ein wärmeres, angenehmeres Licht aus und schaffen damit eine behaglichere, festliche Atmosphäre, die perfekt zur Weihnachtszeit passt.
Welche Schritte waren nötig, um die Renovierung zu starten?
Bevor die Renovierung der Weihnachtsbeleuchtung beginnen konnte, stand eine gründliche Bestandesaufnahme an. Es galt herauszufinden, wie viele der Kugeln noch in einem funktionstüchtigen Zustand waren und welche Aufhängepunkte weiterhin genutzt werden konnten. Dabei wurde geprüft, an welchen Standorten die Weihnachtsbeleuchtung auch zukünftig installiert werden konnte und welche Partner für die unterschiedlichen Aufgaben bei der Instandsetzung infrage kamen.
Im August folgte dann ein spannender Schritt: Ein Prototyp der neuen Beleuchtung wurde auf einen Anhänger geladen und an verschiedenen Punkten in der Stadt aufgestellt. So konnten die Verantwortlichen die Wirkung des Lichts in der realen Umgebung testen. Das Ergebnis war erfreulich und klar – die Leuchtwirkung war nicht nur intensiver, sondern es zeigte sich auch, dass die Farbtemperatur nochmals leicht in Richtung „warm“ korrigiert werden sollte, um eine noch gemütlichere Weihnachtsstimmung zu erzeugen.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt der Renovation war die Vergrösserung des Beleuchtungsvorrats. Sechs der grossen, teils defekten 2m Kugeln wurden durch kleinere 1.5m Kugeln ersetzt. Mit dem Restmaterial konnten zusätzliche Kandelaberkugeln gefertigt werden, was nicht nur die Anzahl der Beleuchtungselemente erhöhte, sondern auch für zusätzliche Reservekugeln sorgte. Dies gewährleistet, dass die festliche Stimmung in Uster auch bei zukünftigen Ausfällen nicht getrübt wird.
Welche neuen Elemente werden in die Weihnachtsbeleuchtung eingebaut? Was kann über die verschiedenen Sternbilder oder anderen Elemente erzählt werden?
Mit der Erneuerung der Ustermer Weihnachtsbeleuchtung steht ein bedeutender technologischer Wandel bevor. Die Stadt hat sich entschieden, komplett auf moderne LED-Leuchtmittel umzusteigen. Diese Entscheidung vereinfacht nicht nur die Technik, sondern verbessert auch die Lichtwirkung erheblich. Während früher energiehungrige Quecksilberdampfleuchten mit komplexen Vorschaltgeräten zum Einsatz kamen, strahlt nun eine innovative LED-Technologie. Das Ergebnis ist ein intensiveres Licht, das eine einladende, weihnachtliche Atmosphäre schafft, ohne dabei zu blenden. Dank der verbesserten Abstrahlcharakteristik wirkt das Licht von aussen homogener und trägt so zu einer stimmungsvollen, harmonischen Umgebung bei. Diese Umstellung auf LED ist nicht nur ein Schritt in die Zukunft, sondern auch ein bedeutender Beitrag zu einer umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Weihnachtsbeleuchtung.
Wie wird die neue Beleuchtung aufgehängt? Gibt es besondere Techniken oder Herausforderungen dabei?
Die neue Beleuchtung wird an bestehenden Ankerpunkten in den Fassaden mit Tragseilen befestigt. Allerdings gab es aufgrund von Bauarbeiten und fehlenden Genehmigungen an einigen Stellen Herausforderungen. So zum Beispiel am Bahnhofplatz, wo von ursprünglich fünf Kugeln nur noch eine platziert werden kann. Für den Rest war ein Mast der nicht mehr platziert werden darf, jedoch zentral. Auch an der Poststrasse müssen wir wegen des Neubaus von Maison Hulot zumindest vorübergehend die alten Aufhängemöglichkeiten aufgeben. Doch an der neuen Fassade dürfen wieder Ankerpunkte gesetzt werden und der während der Bauarbeiten wird besagter, am Bahnhofplatz obsolet gewordener Mast, neu am künftigen Postplatz dafür sorgen, dass die Beleuchtung weiterhin leuchtet.
Wer sind die Partner oder Unternehmen, die bei der Renovierung der Weihnachtsbeleuchtung in Uster mitwirken?
Bei der Renovierung der Weihnachtsbeleuchtung arbeiten mehrere Partner zusammen. Die Leuchtmittel stammen von LuminaryLED in Maur, die auf massgeschneiderte LED-Lösungen spezialisiert sind. Sie haben sowohl die Träger als auch die Module entwickelt. Für die mechanischen Arbeiten ist Qualicut aus Volketswil zuständig, die bereits 2007 bei der Anschaffung der ursprünglichen Beleuchtung involviert waren. Elektro Brühlmann aus Uster übernimmt die elektrischen Zuleitungen und die Montage, unterstützt von den Mitarbeitenden von Qualicut. Darüber hinaus beteiligen sich vier regionale Banken (Bank Avera, Bank BSU, Raiffeisen und Zürcher Kantonalbank), Energie Uster und die Stadt Uster finanziell an den Aufhängekosten.
Wie wird die neue Beleuchtung im Vergleich zur alten umweltfreundlicher und energieeffizienter gestaltet?
Der Umstieg auf LED hat es uns ermöglicht, die Beleuchtung deutlich energieeffizienter zu gestalten und gleichzeitig den Richtlinien für Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Die neuen LED-Leuchtmittel sind langlebig und tragen so zu einer langfristigen Lösung bei. Tatsächlich ist die neue Beleuchtung etwa 40 % energieeffizienter als die alte. Statt lediglich die alten Birnen durch LEDs auszutauschen, haben wir uns entschieden, die Kugeln komplett zu überarbeiten. Dies erlaubte uns, die alten Vorschaltgeräte zu entfernen und die Kugeln leichter und effizienter zu gestalten.
Wo wird die überarbeitete Weihnachtsbeleuchtung in Uster im Jahr 2024 zu sehen sein?
Die überarbeitete Weihnachtsbeleuchtung wird an mehreren zentralen Orten in Uster erstrahlen. Zu sehen sein wird sie am Springbrunnenkreisel, auf dem Sternenplatz, an der Barriere Bahnhofstrasse, am Bahnhofplatz sowie auf dem Postplatz. Der Einleuchtevent, bei dem die neuen Lichter feierlich eingeschaltet werden, findet am Donnerstag, den 21. November 2024, ab 18:00 Uhr auf dem Postplatz statt.
Was passiert nun konkret im Oktober und November bis zum Einleuchtevent?
In den kommenden Wochen wird die alte Beleuchtung im Zeughaus abgeholt und instandgesetzt, was Zeit in Anspruch nehmen wird. Gelegentliche Tests sind notwendig, sodass es gut möglich ist, dass die eine oder andere Kugel schon vor dem offiziellen Einleuchtevent kurzzeitig in den Strassen von Uster zu sehen sein wird. So bereitet sich die Stadt darauf vor, ihre Bewohner und Besucher mit festlichem Licht in die Weihnachtszeit zu entführen.